Crowdstrike-Channel-Chef Pälmer: "Wir sind eine Channel-First-Company"
Jens Pälmer zieht als Channel-Chef Zentral- und Osteuropa eine sehr positive Bilanz seines ersten Jahres bei Security-Anbieter Cowdstrike. Die Falcon-Plattform trifft den Nerv vor allem bei Security-MSPs. Die Distributoren schieben kräftig an und über Technologiepartner AWS wurde gerade ein Meilenstein erreicht und die Zusammenarbeit mit dem Amazon-Konzern ausgeweitet.
Auf der IT-Sicherheitsmesse Itsa im vergangenen Oktober hat Jens Pälmer erstmals unter der Flagge von Crowdstrike viele Gespräche mit Partnern geführt, "die wir nicht auf dem Radar hatten", sagt der für Zentral- und Osteuropa zuständige Channel-Chef im Gespräch mit CRN. US-Anbieter Crowdstike, 2011 gegründet, und obwohl erst zum zweiten Mal auf der Itsa präsent, hat sich der US-Anbieter im Channel bereits einen Namen gemacht mit seinen umfassenden Security-Lösungen. Herzstück ist die cloud-nativen Falcon-Plattform, die Partner im Subskriptionsmodell beziehen - und zwar über die Distribution und Technologiepartner. Für diesen Channel und die Allianz-Partner ist Pälmer seit September vergangenen Jahres in seiner Region verantwortlich.
Crowdstrike hatte er seit längerem schon beobachtet, er war schließlich fünf Jahre für Palo Alto tätig. "Der Brand Crowdstrike ist im Channel sehr stark. Das Interesse von MSSPs sehr hoch", sagt er. Dass noch mehr Managed Security Service Provider gewonnen werden, dafür will Pälmer, der von München aus agiert, mit seinem Team hierzulande sorgen. Was im zugutekommt, ist neben einem wachsenden Technologieportfolio die klare Vertriebsstrategie nahezu ausschließlich über Partner. "Wir sind eine Channel-First-Company", sagt er.
Im SMB-Kanal gibt es für Crowdstrike noch enormen Nachholbedarf, die Klientel aus diesem Segment für die wachsende Zahl an Security-Lösungen der US-Amerikaner zu begeistern, steht ganz oben auf der Agenda. Gartner führt Crowdstrike beim Schutz von Endpoints in seiner Auflistung der führenden Security-Anbieter im oberen rechten Quadranten, gleich hinter Microsoft und vor ebenfalls so klingenden Namen wie SentinelOne, Trend Micro und Sophos.
Mit den beiden Distributoren Westcon und Also sieht Pälmer diesen Markt gut abgedeckt. Falcon sei die derzeit "einzige Security-Plattform auf dem Markt, die innovative Next-Generation-AV, Endpoint Detection & Response (EDR), Managed Threat Hunting, IT-Hygiene, Cloud Security Posture Management, Schwachstellenmanagement und Threat Intelligence in einer Lösung zusammen" vereine, so die Expertise von Westcon-Comstor. "Aufsetzend auf dem von Crowdstrike entwickelten Threat Graph erfasst und analysiert die Plattform jede Woche in Echtzeit vier Billionen Endpoint-basierter Events weltweit. Die Informationen werden dann an die weltweit führende Security-Daten-Plattform übergeben", erläuterte der Distributor zum Start der Vertriebspartnerschaft 2021. Mit dem Vertrieb über die beiden Distributoren ist Pälmer "definitiv zufrieden", wie er gegenüber CRN erklärt. Das Partnerprogramm greift also.
Stärkster Security-ISV von AWS
Neben den Marktplätzen der Distributoren setzt Crowdstrike vor allem auch auf Technologiepartnerschaften. Ab diesem Jahr können Business-Nutzer Volumenlizenzen über Dell beziehen, auf ausgewählten Business-PCs will Dell Crowdstike vorinstallieren. Wichtigster Allianz-Partner ist AWS. Crowdstrike hat sehr früh das Potenzial des AWS Marketplace erkannt, auf dem mittlerweile Tausende ISVs gelistet sind. Aber nur ein Security-Anbieter hat es bislang geschafft, seit der Listung die Umsatzgrenze von 1 Mrd. US-Dollar zu knacken: Es ist Crowdstrike, sechs Jahre nachdem die KI-gestützte Falcon-Plattform erstmals im AWS Marketplace verfügbar gemacht wurde.
Kein Wunder, dass nun die Partnerschaft mit dem Amazon-Konzern nun ausgebaut wird. Falcon Go wird künftig im B2B-Store von Amazon gelistet. "Für uns ist der Amazon Business Store ein strategischer Channel, um Millionen von KMUs zu erreichen und einen zeitgemäßen Cyberschutz gegen moderne Bedrohungen der breiten Masse zugänglich zu machen," sagt Pälmers Kollegin Lisa Campbell, zuständig für das SMB-Geschäft bei Crowdstrike. Das wird die Marke sicher noch bekannter machen - auch bei der Klientel, für die sich Pälmer in Zentral- und Osteuropa verantwortlich zeichnet.
40 Prozent Wachstum - mehr als 90 Prozent Subskriptionserlöse
Der Blick auf die Bilanz unterstreicht, dass Crowdstrike mit seinen Lösungen und dem breiten Go-to-Market über diverse Vertriebskanäle erfolgreich unterwegs ist. Im ersten Halbjahr seines laufenden Geschäftsjahres kletterten die Erlöse von Crowdstrike im Vergleich zu Vorjahr um satte 40 Prozent auf 1,42 Mrd. US-Dollar. 94 Prozent erziehlt der Security-Anbieter aus Subskriptionen.