Splunk-CEO Gary Steele spricht über digitale Widerstandsfähigkeit, das Tempo der Innovation und den Fokus auf Partner

Splunk-CEO Gary Steele spricht über digitale Widerstandsfähigkeit, das Tempo der Innovation und den Fokus auf Partner

Seit April letzten Jahres steht Gary Steele an der Spitze von Splunk. Die Position des Präsidenten und CEO hatte er übernommen, während sich das Unternehmen und seine Unified Security- und Observability-Plattform im Umbruch befanden. Seither hat Steele an der Verbesserung der Effizienz und den Geschäftsprozessen gearbeitet, die finanzielle Performance des Unternehmens stabilisiert und das Innovationstempo beschleunigt.

Zu Splunk war Steele war nach dem plötzlichen Rücktritt von CEO Doug Merritt im November 2021 gekommen. Merritts Abgang erfolgte, nachdem Splunk im Geschäftsjahr 2021 (auf dem Höhepunkt der Pandemie) mit Umsatzrückgang und zeitweilig auch mit negativem Cashflow zu kämpfen hatte. Im Juni 2022 bekam das Unternehmen eine hilfreiche Finanzspritze von Silver Lake. Der Private-Equity-Riese investierte eine Milliarde Dollar und es ging wieder bergauf mit Splunk. Ein kleiner Wehmutstropfen: Im Februar dieses Jahres musste Splunk mit 345 Mitarbeitern rund vier Prozent seiner Belegschaft entlassen.

Für sein Geschäftsjahr 2023, das am 31. Januar 2023 endete, meldete das Unternehmen einen Umsatz von 3,65 Milliarden US-Dollar, also fast 37 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Ergebnis seines erstem Quartals des Geschäftsjahres 2024, wies Splunk einen Umsatz von 751,5 Millionen US-Dollar aus, was einer Steigerung von mehr als 11 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Besonders bemerkenswert war in diesem Quartal ein 16-prozentiger Anstieg des jährlich wiederkehrenden Umsatzes und ein 243-prozentiger Zuwachs beim operativen Cashflows - Schlüsselkennzahlen, die Steele besonders aufmerksam im Blick hat.

Der CEO hat auch den Channel-Bereich deutlich verstärkt, etwa mit der Einstellung von Gretchen O'Hara. Die ehemalige Microsoft-Führungskraft ist bei Splunk nun die Channel-Chefin.

In dieser Woche veranstaltet der Anbieter sein Partner- und Kundenevent "Splunk .conf23" in Las Vegas, bei dem der Schwerpunkt auf digitaler Widerstandsfähigkeit für Kunden liegt, die Lösungen der Unified Cybersecurity- und Observability-Plattform von Splunk nutzen - Fähigkeiten, die Kunden laut Steele benötigen, um die Sicherheit und Leistung ihrer digitalen Transformationsinitiativen zu gewährleisten.

Mit CRN sprach Steele am Vorabend der Splunk .conf23 über sein erstes Jahr als Präsident und CEO, die Veränderungen, die er im Unternehmen angestoßen hat, seinen Fokus auf Innovationsbeschleunigung, das Partnergeschäft und seine Erwartungen.

Das Interview geben wir hier in Auszügen wieder.

CRN: Womit haben Sie in Ihrem ersten Jahr als CEO von Splunk die meiste Zeit beschäftigt?

Steele: Das lässt sich wohl in drei Kästen einsortieren. Erstens: die Erhöhung des Innovationstempos im Unternehmen. Ich denke, dass sich das in den Ankündigungen, die wir hier machen, deutlich zeigen wird. Wir sind super begeistert über die neuen Fähigkeiten, einschließlich KI, die unserer Meinung nach nicht nur für unsere Kunden, sondern auch für die Partner-Community von Bedeutung sein werden.

Der zweite Punkt, auf den ich mich konzentriert habe, ist die Steigerung der Effizienz im Unternehmen. Wenn Sie sich an unsere Earnings Calls erinnern - dann habe ich gleich bei meiner ersten über die Balance von Wachstum und Rentabilität gesprochen. Und wir sind meines Erachtens wir gut dabei, diese Forderung umzusetzen, vor allem durch die Verbesserung unseres Cashflows, während wir gleichzeitig eine gute Wachstumsrate beibehalten. Das ist etwas, das auf lange Sicht super wichtig ist. Zumal für unsere Aktionäre und Investoren.

Und drittens geht es mir darum, die Verbreitung von Splunk voran zu bringen. Durch die Arbeit, die wir mit unseren Partnern leisten, durch die Rolle, die unsere Partner spielen, und durch unsere Bemühungen, das Kundenerlebnis zu verbessern - wir wollen einfach eine breitere Akzeptanz des Produkts erreichen. Angesichts des geschäftskritischen Charakters von Splunk sind wir der Meinung, dass es hier enorme Möglichkeiten gibt. Unsere neue Partner-Verantwortliche, Gretchen O'Hara [Vice President, Worldwide Channels and Alliances], hat das Engagement mit der Partner-Community bereits deutlich intensiviert und treibt es weiter nach vorne. Hier haben wir meiner Meinung nach schon für viel Klarheit gesorgt.

Was halten Sie für Ihre größten Erfolge, seit Sie CEO sind, und was für die größten Herausforderungen?

Ich denke, die größte Errungenschaft ist das Innovationstempo, das wir heute erleben und das mich sehr freut. Und das haben wir geschafft, während wir die Effizienz gesteigert haben. Beispielsweise konnten wir im ersten Quartal vermelden, dass unsere Opex [Operative Expenses = Betriebskosten] im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent gesunken sind. Insgesamt bin ich nach wie vor sehr begeistert von umfassenden Rolle, die Splunk dabei spielt, Kunden zu einer breit angelegten Business Resilience verhelfen, sei es im Bereich Cyber Security oder, allgemeiner, im Bereich Observability, wo wir den Kunden helfen, ihre Anwendungen am Laufen zu halten.

Mussten Sie die ursprüngliche Agenda in Reaktion auf veränderte Rahmenbedingungen ändern?

Das Einzige, was unerwartet kam, waren die breiteren makroökonomischen Effekte, die wir im Juli letzten Jahres zu spüren bekamen. Diese haben sich eigentlich auch durch das gesamte letzte Quartal hindurch bemerkbar gemacht. Ob das eine Abweichung vom Plan war? Das weiß ich nicht so recht, ich halte es eher für eine Gegebenheit der Welt, in der wir leben, und die haben wir ganz gut gemeistert. Natürlich war es eine Kurve nach unten, mit der wir umgehen mussten, eine, die im April 2022, als ich zu Splunk kam, so nicht absehbar war.

Wie wirkt sich die weiterhin ungewisse Lage der Weltwirtschaft auf das Geschäft von Splunk aus und wie halten Sie das Unternehmen auf Kurs?

Worüber wir ja bereits öffentlich gesprochen haben ist, dass sich einige der Cloud-Migrationen, die wir mit Kunden durchgeführt haben, etwas verlangsamt haben. Die Leute denken darüber nach, was sie traditionell mit Splunk vor Ort gemacht haben, was den eigentlich geplanten Umstieg auf die Cloud verzögert.

Was die Kunden bestärkt, ist eine unserer Schlüsselbotschaften, nämlich, daß wir fest an eine Multi-Cloud- und Hybrid-Welt glauben. Wir haben bekräftigt, dass wir, wenn die Kunden Nutzen aus ihrer vertrauten On-Prem-Umgebung ziehen, Innovation für sie ebenso vorantreiben werden wie in der der Cloud. Wir werden niemanden im Stich lassen, der lieber weiter On Prem arbeitet.

Auf der Konferenz diese Woche ist die Förderung der "digitalen Resilienz" ein Hauptthema, zusammen mit den Unified Security- und Observability-Angeboten. Reflektiert das Splunk's Richtung?

Eines der Dinge, bei der Digitalisierung im Unternehmen wirklich klar sind, ist, dass man seine Umgebung absichern und widerstandsfähig gegen die verschiedene Formen von Cyberangriffen machen muss. Und während der digitale Fußabdruck weiter wächst, müssen Sie diese Systeme am Laufen halten um sicherzustellen, dass Sie die gewünschten Kundenergebnisse erzielen können. Splunk ist eine grundlegende Komponente in beiden Welten und wir sehen eine Konvergenz zwischen ihnen.

Ich denke, dass die Lösungen, die wir hier ankündigen, die digitale Widerstandsfähigkeit wirklich stärken, sowohl aus einer Cyber-Perspektive als auch quer durch den Markt der Observability. Dabei werden die Partner eine enorm wichtige Rolle spielen.

Was werden Ihrer Meinung nach die wichtigsten Einsichten sein, die Lösungsanbieter von der Splunk-Veranstaltung mitnehmen?

Eine der wesentlichsten Erkenntnisse dürfte sein, wie wir die Rolle der Partner sehen. Wir haben inzwischen einen deutlich klareren Blick auf die Bedeutung, die Partner für unsere Kunden haben und wissen, dass sie es sind, die digitale Resilienz voranbringen. Ich glaube, unsere Partner erkennen werden, dass wir bereit sind, uns ernsthaft zu engagieren, und dass wir für ihr Geschäft enorme Möglichkeiten und Wachstum sehen.

Die Botschaft der digitalen Resilienz findet großen Anklang und die meisten Kunden wollen darüber sprechen. Aber viele der Kunden brauchen eine Form der Unterstützung, die nur von den Partnern kommen kann. In den Unternehmen hat das Thema Widerstandsfähigkeit heute einen hohen Stellenwert. Es geht um die Verbesserung der Sicherheitslage, um die Betriebszeit von Anwendungen, um die Sichtbarkeit von Anwendungen und Transparenz dessen, was tatsächlich passiert.

Und was erhoffen Sie sich von der Konferenz?

Ich freue mich einfach sehr darauf, treuen Kunden und Partnern die coolen, spannenden Innovationen von Splunk zu zeigen und sie für unser neues Innovationstempo zu begeistern. Und ich bin wir davon überzeugt, dass das sowohl für unsere Kunden eine Rolle spielt wie auch für die Partner.