Bechtle kauft sich Security-Kompetenz und tritt in Spanien auf
Mit der Übernahme des IAM-Spezialisten Sastema entsteht nun ein Bechtle Competence Center für „Identity & Access Management“. In der Schweiz besteht bereits ein solches Competence Center. Zugleich legte der Bechtle-Vorstand seine Bedenken wegen einer internationalen Systemhaus-Expansion ab und kauft erstmals in Spanien zu.
Die Sastema GmbH aus Hünfelden bei Frankfurt/Main ist mit 21 Mitarbeitern ein auf Identity & Access Management spezialisierter Security-Experte und gehört nun zum Bechtle-Konzern. Es wird in das Bechtle-Systemhaus Frankfurt/Main intergiert. Zugleich wird ein neues Competence Center eröffnet, das sich dem Thema IAM für alle Bechtle-Systemhäuser in Deutschland öffnet. Die Leitung übernimmt der bisherige Geschäftsführer von Sastema, Sven Almoril. Sastema wurde 2018 gegründet und erlöste 2022 einen Umsatz von 2,2 Millionen Euro.
Dass Bechtle das vergleichsweise junge Systemhaus mit IAM-Kompetenz kauft, zeigt, wie wichtig dieser Teilbereich der IT-Security mittlerweile geworden ist. Zumal Bechtle in der Schweiz bereits ein Competence Center für IAM unterhält. Beide Häuser sollen nun eng zusammenarbeiten und technologische Synergien ausloten. Martin Schmidl, Bechtle-Geschäftsführer IT-Systemhaus Frankfurt, spricht von einem "hervorragend ausgebildetes Spezialistenteam", das mit Sastema zum von ihm geleiteten, 140 Angestellte großen Systemhaus kommt.
IAM wird für Bechtle immer wichtiger. "Ein Themengebiet, das bei wachsenden Anforderungen an Cybersicherheit und steigendem Regulationsdruck von herausragender Relevanz für Unternehmen ist". Bechtle holt auch seine für Managed Services zuständige Gesellschaft mit in Boot, denn die Sastema-Lösungen sollen als Service verkauft werden.
"Bei Bechtle finden wir das passende Umfeld, die perfekte Kundenstruktur und herausragende Wachstumsperspektiven. Das hat uns in jeder Hinsicht überzeugt", kommentiert Sven Almoril, Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer von Sastema die Akquisition.
Mutiges Bechtle-Systemhaus expandiert über den deutschsprachigen Raum hinaus
Erst vergangene Woche gab Bechtle den Markteintritt für seine Systemhaus-Sparte in Spanien bekannt. Dort kaufte der deutsche Systemhausriese erstmals zu, nämlich die Prosol Ingenieria S.L. und die Prosol Iscat S.L. - zwei Gesellschaften mit zusammen 50 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von circa 15 Millionen Euro.
Damit setzt Bechtle nun verstärkt auf die internationale Expansion seines Dienstleitungsgeschäfts auch dort in europäischen Ländern außerhalb des deutschsprachigen Raums, wo Bechtle bereits mit E-Commerce-Plattformen vertreten ist, bislang aber kein Systemhausgeschäft hatte. Eine solche Expansion galt dem Bechtle-Vorstand lange Zeit als zu riskant. Das hat sich nun geändert.
Seit seiner Gründung 1983 hat Bechtle mehr als 100 Unternehmen gekauft, so viele wie kein anderes Systemhaus in Deutschland. Nach der frühen Expansion seines B2B-E-Commerce-Geschäfts in europäische Länder außerhalb DACH, will sich Bechtle dort mit Systemhaus-Dienstleistungen positionieren und setzt dabei auf Zukäufe.