Der Sparkurs bei Amazon mit Entlassungen und Streichung unrentabler Produkte und Dienste hat den operativen Gewinn von Amazon im zweiten Quartal mehr als verdoppelt, und zwar auf 7,7 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn lag bei 6,7 Mrd. Dollar. Amazon-Chef Andy Jassy betonte, dass jeder einzelne Geschäftsbereich im Konzern an eigenen Anwendungen mit generativer KI arbeite. Die Cloud-Sparte AWS sieht der CEO als wichtigen Player. Er wolle AWS als langfristigen Partner der Kunden bei deren Projekten rund um generative KI positionieren. Jassy hatte AWS gegründet, gilt als "Vater der Amazon-Cloud". Er folgte Amazon-Gründer Jeff Bezos als CEO des Amazon-Konzerns.
AWS wächst allerdings nicht mehr so schnell als noch unter der Führung von Jassy. Im vergangenen Quartal legte der Umsatz um 12 Prozent auf 22,1 Mrd. Dollar zu. Der operative Gewinn sank um 6 Prozent auf 5,7 Mrd. Dollar. KI und maschinelles Lernen mache einen großen Teil des AWS-Geschäfts aus, so der Konzern.
Auch das Handelsgeschäft läuft bei Amazon wieder gut. In Nordamerika kletterten die Erlöse um 11 Prozent auf 74,4 Mrd. Dollar. Während Amazon mit seinem Online-Warenhaus hier wieder in die schwarzen Zahlen kam (3,2 Mrd. Dollar operativer Gewinn, nach einem Verlust von 627 Mio. Dollar im zweiten Quartal 2022), stand im internationalen Geschäft ein Minus von 895 Mio. Dollar in den Büchern - immerhin eine Halbierung des operativen Verlusts gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Der Gesamtumsatz im zweiten Quartal kletterte um 11 Prozent nach oben auf 134,4 Mrd. Dollar. Amazon übertraf mit den Zahlen die Erwartungen der Analysten. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel am Donnerstagabend um fast neun Prozent zu.