Britische Servium expandiert nach Deutschland - wegen Brexit
Weil es aus der EU viel leichter ist, britische Kunden mit internationalen Niederlassungen zu beliefern, gründet Systemhaus Servium eine deutsche GmbH. Wer weiß, ob da nicht noch mehr drin ist als nur eine Optimierung der brüchigen Lieferkette.
Die anhaltenden Schwierigkeiten der europaweiten Schifffahrt nach dem Brexit hat den in Chessington ansässigen IT-Spezialisten Servium dazu veranlasst, mit der Gründung der Servium GmbH die Expansion nach Übersee voranzutreiben.
Nach zwei Jahren Planung gab Paul Barlow, CEO des britischen Systemhauses Servium über Linkedin bekannt, einen neuen Zweig des Unternehmens gegründet zu haben, nämlich eine deutsche GmbH- Niederlassung. Im Gespräch mit CRN sagte Barlow, dass es seit dem Brexit immer komplizierter geworden sei, Ausrüstungen aus Großbritannien nach Europa zu liefern, was oft zu zusätzlichen Steuern und unerwarteten Kosten in der erweiterten Lieferkette geführt habe.
"Wir haben Servium Deutschland gegründet, weil es für uns viel einfacher ist, in die EU zu exportieren", erklärte Barlow. "In erster Linie ist es für unsere britischen Kunden gedacht, die Niederlassungen in ganz Europa haben, die sie mit Ausrüstung beliefern müssen. Aber wir bleiben offen und werden auch nach anderen Möglichkeiten in Europa Ausschau halten, jetzt, wo wir dort eine Niederlassung haben."
Derzeit wird das Geschäft in Deutschland noch von UK aus betrieben. "Es ist eine aufregende Zeit für uns und wir werden sehen, wie es läuft", so der Servium-Chef.
Auf Hardware allein will Barlow, wie viele andere Systemhäuser auch, nicht setzen. Der Dienstleistungsbereich sei ein bedeutender Wachstumsbereich für das Unternehmen. Daher will der Chef in naher Zukunft ein spezielles Vertriebsteam für Dienstleistungen in Großbritannien aufbauen.
"Unser Dienstleistungsgeschäft ist darauf ausgerichtet, die IT-Teams unserer Kunden zu ergänzen und ihre Ressourcen freizusetzen, damit sie sich auf die Bewältigung anderer Herausforderungen in ihren Unternehmen konzentrieren können", sagte Barlow.
Er betonte jedoch, dass das Unternehmen den Fokus auf sein Hardware-, Software- und Lizenzgeschäft nicht verlieren werde. "Auch wenn das Kundengeschäft im Moment langsamer läuft, bin ich zuversichtlich, dass es wieder anzieht, denn es wird immer einen Markt dafür geben".