Neuer Vertriebsvorstand bei Cancom soll Sales-Integration vorantreiben
Es war die bisher größte Akquisition von Cancom, nun tritt Jochen Borenich von K-Businesscom in den Vorstand des IT-Dienstleisters ein. Er soll Vertrieb und Marketing zusammenführen. Investor und Cancom-Gründer Klaus Weinmann legt die Messlatte hoch und kann sich einen Seitenhieb auf den schärfsten Wettbewerber nicht verkneifen.
Jochen Borenich ist neuer Vorstand bei Cancom SE. Er soll die beiden Vertriebsorganisationen, Cancom und K-Businesscom, zusammenführen und verantwortet zudem Marketing und das Partner-Management. Borenich war bisher COO der K-Businesscom (Kapsch Businesscom). Das Unternehmen, ein Schwergewicht im ICT-Markt mit über 1.600 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 520 Millionen Euro, hatte Cancom vergangenen April gekauft.
Der Manager komplettiert das nun drei Vorstände umfassende Führungsteam der Cancom. Rüdiger Rath ist CEO, für Finanzen ist CFO Thomas Stark zuständig. "Wir haben für diese wichtige Schlüsselposition mit Jochen Borenich einen Kandidaten gefunden, der herausragende Erfahrung und Expertise mitbringt. Die Aufgabe einer überzeugenden Kundenansprache mit den kombinierten Angeboten beider Unternehmen liegt bei ihm in guten Händen", kommentiert Stefan Kober, Aufsichtsratsvorsitzender der Cancom SE.
Jochen Borenich war seit 2010 COO und Mitglied des Vorstands der K-Businesscom AG. Vor seiner Berufung in den Vorstand betreute Borenich zuletzt als Sales Director Corporate Customers Kunden bei T-Systems Österreich. Cancom-Chef Rath ist überzeugt, dass Borenich die Zusammenführung der Portfolios beider Häuser gelingt.
Auf dem Weg zum 2-Millarden-Euro-Player
Zusammen mit K-Businesscom kommt die Cancom-Gruppe nun auf über 5.600 Mitarbeiter mit 80 Standorten in der DACH-Region, Belgien, der Slowakei, Rumänien und Tschechien. 2022 erzielte Cancom einen Umsatz von 1,3 Mrd. Euro und soll nun schnell wachsen. Die 2 Mrd. Schwelle sei "in Sichtweite", kommentierte Ex-CEO und Cancom-Gründer Klaus Weinmann. Mit seiner Private Equity-Gesellschaft Primepulse ist Weinmann bei Cancom weiter investiert.
Wenn es um den Wettbewerb geht, polarisiert Weinmann immer wieder gerne. Verdiene der Bechtle CEO, was er verdient? Er sei schließlich angestellter Manager und kein Unternehmer, fragte Weinmann vor ein paar Monaten mit Blick auf die Vorstandsvergütung beim Wettbewerber. Für einen kleinen Seitenhieb auf Bechtle ist der Manager immer zu haben. Auch jetzt wieder: Was noch wichtiger wäre als die Umsatzschwelle von 2 Mrd. Euro sei, so Weinmann, dass "der Cancom-Vorstand jetzt im Schnitt deutlich jünger ist als der Bechtle-Vorstand". Um exakt 9 Jahre, rechnet CRN nach.