Pure Storage CEO: Wettbewerber vermarkten Storage wie Massenware

Pure Storage meldet erneut starke Quartalsergebnisse

Unsere Konkurrenten spielen das Massenware-Spiel. Sie vermarkten Speicher als Commodity, das heißt, Kunden sollen nur auf den Preis achten und sonst gar nichts. Wir hingegen sind im Hightech-Spiel. Wir investieren in Storage, als ob es sich dabei durchgängig um Hochtechnologie handelt. Das ist eine völlig andere Geschäftsstrategie, und ich denke, es wird für die Wettbewerber sehr schwierig, darauf zu reagieren", sagt Charles Giancarlo, CEO von Pure Storage.

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Pure Storage hat viel dafür getan, sich von seinen Wettbewerbern in der Storage-Branche abzuheben - ein Schritt, der laut CEO Charles Giancarlo nun konkrete Ergebnisse zeigt.

Im Earnings Call zu den Geschäftsergebnissen des ersten fiskalischen Quartals 2023 berichtete Giancarlo, dass Pure Storage im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzwachstum von 50 Prozent verzeichnen konnte und dass das Geschäft mit seinen Evergreen- und Pure-as-a-Service-Subskriptionsdiensten um 35 Prozent gewachsen ist.

"Die Expansion im Enterprise Bereich geht weiter und zeigt im Vergleich zum Vorjahr starkes Wachstum. Die Marke Pure hat bei Unternehmenskunden weltweit einen hohen Bekanntheitsgrad, geniesst hohes Ansehen und ist bei ihren Kaufüberlegungen zum Thema Storage quasi ein Muss."

[siehe auch: Pure Storage CEO Outlines What It Means To Be A Software, Cloud Company]

Die Investitionen in Forschung und Entwicklung bei Pure Storage bleiben weiter hoch, so Giancarlo.

"Dies zeigt unser Engagement für Innovation und unsere Überzeugung, dass Datenspeicherung und -management Hochtechnologie sind und das gleiche Maß an Investitionen erfordern wie andere wichtige Technologien", sagte er. "In unserer Branche gibt es zu viele Wettberber, die Storage als Massenware vermarkten und entsprechend wenig investieren."

Als Beispiel führte er an, dass Unternehmen auf Pure Storage angewiesen sind - wegen seiner Technologie für die Entwicklung moderner privater und hybrider Cloud-Lösungen, welche die Flexibilität, Einfachheit und Agilität mitbringen, die für moderne Betriebs- und Anwendungsumgebungen erforderlich sind. Dazu gehören etwa die im Mai veröffentlichte Version der Pure Fusion- und Portworx-Datenservices sowie das Angebot einer End-to-End-Storage-as-Code-Plattform anzubieten, die bei der Entwicklung eines Cloud-Betriebsmodells zur Automatisierung und Bereitstellung von Datenservices hilft.

"Zusammen ermöglichen diese beiden Produkte den Kunden, ein Cloud-Betriebsmodell zu erstellen, das Datenverwaltungsaufgaben automatisiert und Entwicklern und Anwendungen maßgeschneiderte Datenservices über eine einfache, einheitliche Steuerungsebene bereitstellt", so Giancarlo. "Mit diesen Produkten können Kunden ihre Rechenzentrumsabläufe modernisieren und ihre bisherigen, sehr manuellen und kostspieligen Abläufe bei traditionellen Workloads ebenso vermeiden wie bei Cloud-nativen."

Auf die Frage eines Analysten, wie sich die Wettbewerbslandschaft verändere, sagte Giancarlo, dass die Veränderungen relativ gering seien und dass Pure Storage gewöhnlich immer gegen die gleichen Produkte in den gleichen Umgebungen und bei den gleichen Kunden konkurriere.

"Ich denke, die Kunden glauben, dass wir bei jeder ihrer Ausschreibungen dabei sein müssen", sagte er. " Von den Mitbewerbern habe ich in diesem Bereich nichts wirklich Substanzielles gesehen."

"Wir spielen einfach ein anderes Spiel als sie. Die Wettbewerber spielen ein Commodity-Spiel. Sie vermarkten Storage als Massenware, so dass Kunden nur auf den Preis achten sollen und auf nichts anderes. Wir dagegen investieren in Storage-Technologie, als ob es sich dabei durchgängig um Hightech handeln würde. Das ist eine völlig andere Geschäftsstrategie, und ich denke, es wird für die Wettbewerbe eher schwierig sein, darauf zu reagieren."

Auf der Produktseite unterstützt Pure Storage Unternehmen weiterhin bei der Einführung von All-Flash-Rechenzentren und bei der Expansion in leistungsstärkere Tier-0-Workloads, berichtete Giancarlo im Earnings Call.

"Mit unserer einzigartigen DirectFlash-Technologie nutzen wir QLC, um die Preislücke zu magnetischen Speichern zu schließen", sagte er. Um den Magnetspeichermarkt mit den neuesten Entwicklungen bei Solid-State zu überholen, bedarf es ausgefeilter Software und jahrelanger Erfahrung. Wir glauben, dass wir bei der Bereitstellung der preisgünstigen QLC-Technologie einen Vorsprung von mehreren Jahren haben".

Giancarlo berichtete, dass Unternehmen zunehmend besorgt über die Auswirkungen der IT auf die Umwelt sind, und Pure Storage eine wichtige Rolle bei der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks spiele.

"Kunden, die Pure einsetzen, sind in der Lage, den direkten Energieverbrauch ihrer Datenspeichersysteme um bis zu 80 Prozent zu reduzieren", sagte er. "Auch können sie den Anteil des Elektroschrotts in ihren Rechenzentren verringern. Mehr als 97 Prozent der Pure Arrays, die vor sechs Jahren gekauft wurden, sind immer noch in Betrieb und profitieren von unserem Evergreen-Programm, das Elektroschrott wirksam verringert und den Kunden gleichzeitig Zeit, Geld und Mühe spart."

Auch litten Unternehmen immer noch unter den negativen Auswirkungen der makroökonomischen Probleme, wobei Pure Storage das weniger spüre als die Branche.

Der Fokus von Pure Storage auf eine vereinfachte und effiziente Architektur habe dazu beigetragen, Kosten und Ausschuss zu reduzieren, was wiederum die Lieferkette entlaste.

"Unsere Architektur und unser erstklassiges Hardware-Designteam ermöglichen es uns, Unterbrechungen in der Komponentenversorgung schnell durch Designänderungen zu kompensieren", sagte er. "Und wie bereits an anderer Stelle erwähnt, haben wir über Jahre hinweg in enge Lieferantenbeziehungen und mit mehreren Zulieferern weltweit in flexible Betriebe investiert", so der CEO.

Wachstum geht weiter

Auf die Frage eines Analysten nach den Auswirkungen von Lieferkettenproblemen auf Pure Storage sagte Giancarlo, dass sein Unternehmen im Hinblick auf die Supply Chain ständig mit neuen Herausforderungen konfrontiert sei.

"Ich würde aber sagen, dass wir die Auswirkungen auf unsere Kunden inzwischen so weit minimiert haben, dass sie fast nicht mehr vorhanden sind", sagte er. " Unsere Teams sind sehr, sehr beschäftigt, und ich ziehe meinen Hut vor ihnen, denn dahinter steckt eine Menge Arbeit. ... Da wir unsere eigene Hardware entwickeln und nicht wie die meisten unserer Konkurrenten auf Standardteile zurückgreifen, haben sie weniger Auswahl und weniger Flexibilität. Wir haben einfach mehr Spielraum."

Die Inflation ist ein großes Kundenproblem und wird es auch noch einige Zeit bleiben, meinte Giancarlo. Jedoch sei der Einfluss der Inflation auf das Verhalten der IT-Kunden und auf Pure Storage nicht so groß wie in anderen Branchen.

"Erstens haben die Unternehmen die digitale Transformation zur obersten Priorität für ihren Geschäftserfolg gemacht. Zum anderen glauben wir, dass Pure in eine zweite Wachstumsphase eingetreten ist, die durch ein wachsendes Portfolio an hoch differenzierten und marktführenden Produkten sowie die Vertriebs- und Geschäftsmodelle für Commercial-, Enterprise- und Cloud-Kunden ermöglicht wird."

Der Einmarsch Russlands in der Ukraine und insbesondere dessen Auswirkungen auf die Energieversorgung werden die europäischen Volkswirtschaften kurzfristig dämpfen, aber die europäischen IT-Investitionen, die benötigt werden, um Verluste in anderen Bereichen auszugleichen, werden stark bleiben, so die Prognose von Giancarlo.

Darüber hinaus erhöhen die höheren Energiekosten bereits jetzt die Nachfrage nach energieeffizienter IT, ein Bereich also, in dem sich Pure auszeichnet", sagte er. "Wir glauben, dass dies eine weitere Möglichkeit für Pure darstellt, mehr Marktanteile zu gewinnen. Unter dem Strich ist Technologie heute die treibende Kraft für Unternehmensstrategien und Geschäftsumwandlungen."

Grundsätzlich sei Pure Storage so positioniert, dass es ein langfristiges Wachstum erzielen könne und weniger von zyklischen konjunkturellen Schwankungen betroffen sei als seine Wettbewerber.

"Insgesamt waren wir noch nie so optimistisch, was die Geschäftsmöglichkeiten und Wachstumsaussichten angeht", so Giancarlo. "Trotz Pandemie, Krieg und Marktturbulenzen hat sich Pure gut entwickelt und ist gewachsen. Wir sind in den letzten Jahren nur noch stärker geworden, und wir erwarten, dass wir in den kommenden Jahren noch mehr Kunden begeistern werden."

Auf die Frage eines Analysten, warum Pure Storage trotz der allgemeinen Weltlage so optimistisch ist, antwortete Giancarlo, dass das stärkere und breitere Portfolio von Pure Storage den Kunden ein viel größeres Spektrum an Möglichkeiten bietet.

" Um Ihre Eingangsfrage Frage zu beantworten, würde ich sagen, dass unsere Betrachtung makroökonomischer Faktoren ein wenig anders ist," sagte er. "Ich würde sagen, dass wir bisher noch keine Auswirkungen auf uns oder die Kunden, mit denen wir sprechen, gesehen haben. Doch wir sind nicht blind gegenüber der Tatsache, dass Makrolagen und die mögliche Konjunkturabschwächung uns in Zukunft beeinflussen können."

Für sein erstes Fiskalquartal 2023, das am 8. Mai endete, meldete Pure Storage einen Umsatz von 620,4 Millionen US-Dollar, 50 Prozent mehr als in Q1 2022 (412,7 Millionen US-Dollar).

Dieses Ergebnis übertraf die Erwartungen der Analysten um etwa 99 Millionen Dollar. ,

Der Umsatz mit Services im Abo-Modell lag mit 219,2 Millionen US-Dollar um 35 Prozent höher als im Vorjahr, während der jährlich wiederkehrende Umsatz (GAAP) im Subkriptionsgeschäft mit 899,8 Millionen US-Dollar um 29 Prozent höher ausfiel.

Anders aufgeschlüsselt, belief sich der Produktumsatz im abgelaufenen Quartal chtsquartal auf 401,2 Millionen US-Dollar, der Umsatz mit Service-Abos stieg von 162,9 auf 219,2 Millionen US-Dollar.

Für das zweite Quartal erwartet der Hersteller eine anhaltende Nachfragestärke mit einem geschätzten Umsatz von etwa 635 Millionen US-Dollar, sowie einen operativen Gewinn im Non-GAAP Bereich von etwa 75 Millionen US-Dollar. Seine Umsatzprognose für das Gesamtgeschäftsjahr 2023 hat Pure Storage auf 2,66 Milliarden US-Dollar angehoben, was einem Anstieg von etwa 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde.