Getriebe IT-Einkäufer setzen Investitionen in den Sand
Denn sie wissen nicht, was sie tun? Doch: Irgendwas mit ML/KI oder Nachhaltigkeit. Klingt wenigstens innovativ, aber funktioniert nicht. Ein erschreckender Einblick, wie IT-Entscheider Geld zum Fenster hinauswerfen.
Es gibt selten Umfragen, die ein so ernüchterndes Bild von Entscheidern zeigen, die Investitionsentscheidungen treffen. Storage-Anbieter Pure Storage und Wakefield Research wollten wissen, warum IT-Einkäufer in bestimmte Technologien investieren und wie sie ihre Entscheidungen treffen. 500 IT-Einkäufer in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, darunter 100 in Deutschland, wurden befragt. Vorweggenommen: man wäre geneigt zu sagen, dass hier Schildbürger befragt wurden, wäre die Studie nicht von einem renommierten Hersteller in Auftrag gegeben.
Die Kernaussagen sind erschütternd.
Erstens: Überwältigende 95 Prozent der IT-Einkäufer machten den Druck ihrer digitalen Transformationsagenda dafür verantwortlich, Technologien zu kaufen, die von ihrer Infrastruktur nicht unterstützt werden können.
Zweitens: 69 Prozent erklärten, dass der Druck zur Digitalisierung dazu geführt hat, dass sie nicht in der Lage waren, neue Technologien entsprechend den Erwartungen der Unternehmensleitung einzusetzen.
Drittens: Die IT-Teams sind nach wie vor auf die Operationalisierung und Unterstützung neuer digitaler Initiativen fokussiert. Allerdings unter dem zusätzlichen Druck knapper werdender Budgets und geringerer Personalstärke.
Und also ob das komplexe Zusammenspiel aus gewachsenen IT-Strukturen und neuen Cloudservices (Stichwort: hybrid und Multi-Cloud) bereits hervorragend orchestriert und automatisiert wäre (weniger als die Hälfte wollen hier investieren), kaufen die IT-Entscheider - viertens - was gerade angesagt ist: die wichtigsten geplanten Investitionen für die nächsten fünf Jahre werden in nachhaltige Technologien (54 Prozent) und KI/ML (51 Prozent) gesteckt.
Fazit: Die Studie offenbart eine klaffende Lücke zwischen Erwartungen an eine digitale Transformation und deren Umsetzung. Offenbar unklare Rollenverteilungen und wohl auch das Fehlen einer für allen Beteiligen nachvollziehbaren Agenda mit Priorisierung und Verantwortlichkeiten.
"Der extrem hohe Prozentsatz der Befragten in Deutschland, die sich zum Kauf ungeeigneter Technologie gedrängt fühlten, zeigt, wie wichtig ein unternehmensweiter Ansatz für die digitale Transformation ist", bringt es Markus Grau, Principal Technologist bei Pure Storage auf den Punkt. "Ohne einen abteilungsübergreifenden Ansatz sind die Investitionen gefährdet", so seine noch konziliante Schlussfolgerung.