Unternehmen finden eigene Website peinlich
Ein professioneller Webauftritt für Unternehmen kostet oft zehntausende Euro. Dennoch lassen wichtige Faktoren wie Website-Performance und Barrierefreiheit häufig zu wünschen übrig. Eine aktuelle Umfrage verdeutlicht, was häufig schiefläuft.
Trotz hoher Investitionen in Marketing-Technologien verlieren Unternehmen Jahr für Jahr immer mehr Umsatz aufgrund schlechter Website-Performance. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Storyblok, einem Headless Content-Management-System (CMS) für Markenanbieter. 300 Führungskräfte aus großen und mittelständischen E-Commerce-Unternehmen in Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den USA wurden hierfür zu Website-Performance, Barrierefreiheit und den Kosten ihrer Marketing-Technologien befragt.
36 Prozent der Unternehmen gaben an, dass ihre Website sie kürzlich vor wichtigen Stakeholdern oder Kunden in eine unangenehme Lage gebracht hat. Trotzdem sind 96 Prozent der Meinung, dass ihre Website alle oder die meisten Erwartungen grundsätzlich erfüllt. Bereits vor zwei Jahren ergab eine Umfrage von Storyblok, dass sich 48 Prozent der Unternehmen für ihre Website schämten, während 87 Prozent mit der Performance grundsätzlich zufrieden waren.
Hoher Aufwand, wenig Nutzen
In den vergangenen fünf Jahren investierten die befragten Unternehmen im Schnitt 565.000 Euro in Marketing-Technologien. Im Ländervergleich zeigen sich vor allem deutsche Unternehmen investitionsfreudig: Hier gaben die Befragten im Schnitt an, 615.000 Euro für Marketing-Technologien ausgegeben zu haben. Dennoch wächst der Zeitaufwand für die Wartung von Websites: 2023 verbrachten Unternehmen im Schnitt vier Stunden pro Woche mit Routineaufgaben, inzwischen sind es 4,9 Stunden. Besonders auffällig: 39 Prozent der europäischen Unternehmen sind unzufrieden mit ihrer Website – in den USA sind es 30 Prozent. Nichtsdestotrotz wenden europäische Unternehmen mit 4,5 Stunden pro Woche weniger Zeit für die Behebung von Problemen auf als US-Unternehmen (5,8 Stunden).
Die Umsatzeinbußen, verursacht durch eine schlechte Website-Performance, sind von 66.000 Euro (2023) auf 77.500 Euro im Jahr gestiegen. 16 Prozent der Unternehmen gehen sogar von Verlusten über 92.000 Euro jährlich aus. Besonders betroffen sind deutsche Unternehmen: Sie verlieren im Schnitt 100.000 Euro pro Jahr, während US-Unternehmen durchschnittlich 74.000 Euro an entgangenem Umsatz beklagen.
Fast ein Viertel ist nicht barrierefrei
Erstmals wurden Unternehmen in der Studie auch zur Barrierefreiheit ihrer Website befragt: 51 Prozent der Unternehmen haben zumindest grundlegende Funktionen für Nutzende mit Seh-, Hör- oder Mobilitätseinschränkungen integriert. 23 Prozent bieten jedoch keinerlei Barrierefreiheit – obwohl der European Accessibility Act (EAA) ab dem 28. Juni 2025 alle Unternehmen mit EU-Kunden zu barrierefreien digitalen Angeboten verpflichtet.
Dominik Angerer, CEO und Co-Founder von Storyblok, ordnet die Umfrageergebnisse ein: „Schon vor zwei Jahren waren wir überrascht, wie viele Unternehmen sich für ihre Website schämen, aber gleichzeitig hohe Summen dafür ausgeben. Heute sind wir regelrecht schockiert: Die Umsatzeinbußen steigen, der Wartungsaufwand nimmt zu – und trotzdem sind Unternehmen mit ihrer Marketing-Technologie zufriedener als zuvor."
Nach Einschätzung von Angerer wissen viele Unternehmen nicht, wie viel sie von der eingesetzten Technologie erwarten können. Composable Architecture und moderne Headless-CMS böten deutlich effizientere und kostengünstigere Lösungen als veraltete monolithische Systeme. Fast alle Probleme seien technologisch veränderbar und lösbar.
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