Bechtle holt Finanzvorstand von Computacenter

Bechtle erweitert den Vorstand auf 5 Mitglieder: Als neuer CFO übernimmt Christian Jehle das Finanzressort von CEO Thomas Olemotz. Das Systemhaus bereitet sich auf eine "sorgsame Nachfolge im Vorstand" vor, wenn die Ära von Olemotz 2027 nach dann 20 Jahren bei Bechtle zu Ende geht.

Christian "Chris" Jehle (Foto) bildet ab kommendem Jahr zusammen mit den Vorständen Thomas Olemotz (CEO), Antje Leminsky (COO), Konstantin Ebert (COO) und Michael Guschlbauer (COO) den fünfköpfigen Vorstand der Bechtle AG

Bechtle erweitert seinen Vorstand erstmals auf 5 Mitglieder und leitet zudem einen weiteren Schritt der Nachfolge von CEO Thomas Olemotz ein, der 2007 zu Bechtle stieß und 2 Jahre später die Nachfolge des Mitbegründers und damaligen CEO Ralf Klenk antrat. Olemotz wird im Sommer 2027 65 Jahre alt. Ende 2026 läuft sein Vorstandsvertrag bei Bechtle aus.

Der neue CFO Christian Jehle wird dann ein Jahr im Amt und damit auch gut eingearbeitet sein in die Ressorts, die CEO Olemotz verantwortet. Jehle tritt zum Jahresanfang 2026 seinen Vorstandsposten bei Bechtle an, sein Vertrag läuft bis 31. Dezember 2028, also drei Jahre.

Christian "Chris" Jehle ist CFO bei Bechtles Wettbewerber Computacenter in Großbritannien. Davor war er in vergleichbaren Funktionen ebenfalls in Großbritannien beim Informationsdienstleister Experian und dem Softwareunternehmen Finastra tätig, teilt Bechtle mit.

Jehle ist Wirtschaftswissenschaftler, arbeitete vor seinem Eintritt 2023 bei Computacenter elf Jahre in unterschiedlichen "finanzorientierten Führungsrollen" bei SAP in Deutschland, Japan und Großbritannien, wie Bechtle mitteilt. 1997 stieg der damals 21-Jährige in die IT-Branche als Controller beim PC- und Serverhersteller Fujitsu Siemens Technology (FSC) ein, wechselte 2004 für 1 Jahr zu Accenture.

"Mit Christian Jehle gewinnt Bechtle einen erfahrenen Finanzvorstand, der die Branche bereits gut kennt und umfangreiche internationale Erfahrung mitbringt", kommentiert Klaus Winkler, Aufsichtsratsvorsitzender der Bechtle AG. "Ich freue mich, dass wir auf diesem Weg eine sehr langfristig angelegte, sorgsame Nachfolge im Vorstand fortsetzen können", so Winkler.

Bechtle-Aufsichtsrat-Chef Klaus Winkler hat Lehren gezogen aus der missglückten CEO-Nachfolge vor über 20 Jahren

Chefkontrolleur Winkler kennt Bechtle bestens: er war von 1999 bis 2013 im Aufsichtsrat von Bechtle, kehrte 2018 wieder zurück in das Gremium. Dass er die Nachfolge des Vorstandsvorsitzes nun "langfristig" und "sorgsam" angeht, ist auch dem Umstand geschuldet, dass Winkler 2004 als Aufsichtsratschef den Nachfolger von Bechtle-CEO und Gründer Gerhard Schick, Karl-Heinz Gosmann, fristlos feuerte. Gosmann hatte das Amt im Frühjahr 2004 noch gar nicht angetreten, gab Monate zuvor CRN ein Interview, in dem der designierte CEO vor allem die dezentrale Aufstellung Bechtles kritisiert und damit die wichtigste strategische Positionierung in Frage gestellt hatte. Über 20 Jahre ist das jetzt her, die Turbulenzen ausgerechnet zum 20-jährigen Firmenjubiläum von Bechtle stecken Klaus Winkler vermutlich heute noch in den Knochen.

Jehle bedankt sich beim Aufsichtsrat "sehr herzlich für das mir entgegengebrachte Vertrauen". Er habe die "beeindruckende Entwicklung" von Bechtle "immer mit großer Neugier und viel Respekt für die unternehmerische Leistung beobachtet". Nun freut sich der 49.-Jährige darauf, "die Erfolgsgeschichte als Teil des Vorstandsteams mitschreiben zu dürfen".

Artikel-Update, 16:45 Uhr: CRN hatte ursprünglich geschrieben, dass Jehles Vorstandsvertrag 2 Jahre läuft und damit ungewöhnlich kurz sei. Richtig ist: Der Vertrag hat eine Laufzeit vom 1.1.2026 bis 31.12.2028, somit also 3 Jahre und folgt damit den Empfehlungen des von CGK (Deutsche Corporate Governance Kodex).

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